Werdet wie die Kinder!

20.01.2016

Lichtmess, Kinder

Werdet wie die Kinder!

Imbolc, Brigid, Lichtmess

In der Nacht vom 1. auf den 2. Februar wird ein Lichterfest gefeiert, dass viele Namen trägt. Imbolc, Brigid und Maria Lichtmess sind die uns geläufigen.
Dass es in den verschiedensten Kulturen jeweils ein Fest zu dieser Nacht gibt, zeigt uns eine ganz spezielle Zeitqualität an. Die Natur liegt zwar noch in winterlicher Starre, aber die Tage werden schon merklich länger und unmerklich steigt bereits der Saft in die Bäume.

Imbolc

ist das Fest der Lebendigkeit, der ungebrochenen Kraft und Jugend.
Es ist eines der vier Feuerfeste (Samhain, Imbolc, Beltane und Lughnasadh). Sie entsprechen den Rhythmen innerhalb des Jahres (Leben, Wachstum, Tod und Wiedergeburt).

Der Name “Imbolc” bedeutet übrigens “Anlegen der Schafe zum Säugen”, weil es die Zeit war, wo die ersten Schafe geboren wurden.
Man feiert die wilde Energie des Frühlings, die es schafft alles wieder zum Leben zu erwecken.

Wir sollen uns zu diesem Anlass erinnern wie es sich anfühlt ein Kind oder Jugendlicher zu sein der optimistisch, vertrauensvoll in die Welt blickt und so richtig übergeht vor Energie. Selbst Kindern zuzusehen, wie sie in ihrem Sosein aufgehen, ist heilsam.

Und erinnere dich wie sich das Verliebtsein als Jugendlicher angefühlt hat! Waren diese Gefühle nicht überwältigend großartig? Die aufkeimende Erotik im jungen Menschen hat viel zu tun mit dem Sprießen und Erwachen des Frühlings.
Spüre diese Lebendigkeit in Dir!

Brigid

Das Fest Imbolc war der Lichtjundfrau Brigid geweiht. Die Kelten verehrten sie als Frühlingsgöttin und feierten sie mit einem Feuerfest.

“Die vom Strahlenkranz umgebene”

verkündet das Leben. Sie schenkt den Feldern ihre Fruchtbarkeit und erfüllt Kinderwünsche.

Die weiße Göttin inspirierte Dichter, Heiler und Zauberer gleichermaßen und war so beliebt, dass man auch im Christentum nicht auf ihr Fest verzichten wollte. So benannte man es in Maria Lichtmess um.

Maria Lichtmess

Seinen christlichen Ursprung hat das Fest in dem jüdischen Gesetz, welches besagt, dass Frauen erst 40 Tage nach der Geburt den Tempel wieder betreten durften, in dieser Zeit galten sie als unrein. So ging Maria 40 Tage nach der Geburt Jesu in den Tempel um das Reinigungsopfer darzubringen. Bei einer Tochter mussten die Frauen sogar 80 Tage zuwarten.

So trug das Fest auch den Namen “Maria Reinigung”. In den Kirchen wurden an diesem Tag Kerzen und Wachs geweiht – daher der Name Lichtmess(e). Die geweihten Kerzen entzündete man nur zu besonderen Anlässen, wie Geburten, Hochzeit, Sterbefälle oder bei schweren Gewittern. Sie waren schutzmagisch wirksam.

Ein schöner Brauch zu Lichtmess ist es kleine Lichtschiffchen mit Kerzen und Wünschen ins fließende Wasser zu setzen und treiben zu lassen.

Die Zeit des zunehmenden Lichts

In vielen Kulturen wurden und werden in dieser Zeitqualität Fruchtbarkeitsfeste gefeiert. So löste Lichtmess zum Beispiel auch das römische Fest zu Ehren der Getreidegöttin Ceres ab.

Auch die Fastnachtbräuche gehören in die Zeit des zunehmenden Lichts. Einige Anteile der Fastnacht haben ihren sehr alten Ursprung in jungsteinzeitlichen Wagenumzügen zur Feier der großen Göttin, die bei diesen Prozessionen die Felder befruchtete.

Außerdem wurde in wilden Lärmumzügen der Winter verabschiedet. Dies war der letzte Auftritt der Perchten, Dämonen und Teufel, die wir schon vom Nikolaus kennen. Diese Feste waren oft sehr ausgelassen und trugen erotische Züge. Diese “unsauberen Feste im Februar” wollten die ersten christlichen Missionare verbieten. Neben der Austreibung des Winters stand nämlich die Fruchtbarkeit im Zentrum der Fastnacht.

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